Lagginhorn Südgipfel 3971m

Das Lagginhorn zwischen dem Fletschhorn und dem Weissmies ist ein Gipfelmassiv mit zwei Gipfelköpfen. Der Hauptgipfel im Norden erreicht eine Höhe von 4010 m und der Südgipfel im selben Grat verfehlt mit einer Höhe von 3971m die Viertausender Grenze nur knapp.

Ich habe für das Lagginhorn die beschwerliche Anreise über den Oberalp-Pass und den Furka-Pass bis ins Wallis auf mich genommen.

An diesem frühen Morgen fahre ich mit der ersten Seilbahn von Saas-Grund hinauf zum Kreuzboden auf 2397m Höhe. Von hier steige ich mit der morgendlichen Sonne hinauf zur Weissmieshütte auf eine Höhe von 2726m . Nach einem kurzem Gespräch mit dem Hüttenwirt halte ich mich Richtung Hohsaas . Ich will nicht den Normalweg zum Lagginhorn nehmen, sondern über den schwierigeren Südgrat aufsteigen.

Das Hohsaas habe ich rasch erreicht und halte mich links unterhalb über den immer steiler werdenden Gletscher. In einer Scharte erreiche ich den Grat der nach Norden zum Weissmies und nach Süden zum Lagginhorn führt. Ab jetzt beginnt der eigentlich schwierige Aufstieg. In anspruchsvoller Gratkletterei im dritten Schwierigkeitsgrad geht es weiter aufwärts. Die Sonne hat den Felsengrat ziemlich ausapern lassen und sorgt für eine schweißtreibende Kletterei. Immer wieder sind sehr luftige und ausgesetzte Kletterstellen zu überwinden. Teilweise habe ich mehrere hundert Meter Luft unter meinen Sohlen und kann den zweifelhaft genussvollen Blick auf den direkt unter mir liegenden Gletscher genießen. Nach fast drei Stunden Südgratkletterei habe ich den 3971m hohen Südgipfel des Lagginhorns erreicht.

Ich entscheide mich es dabei zu belassen und nicht mehr zum Hauptgipfel hinüber zu steigen. Die Zeit ist bereits sehr fortgeschritten und die weitere Überschreitung hätte mit einer Abseilstelle begonnen, die im Gegenanstieg hätte Probleme bereiten können. Außerdem hatte ich bei meinem Aufstieg aus Gewichtsgründen meinen Rucksack geplündert und ein Depot mit allen unnötigen Sachen angelegt, deshalb wollte ich nicht auf einem anderen Weg absteigen.

Der Abstieg gestaltet sich noch schwieriger als der Aufstieg. Immer wieder verfehle ich die eigentliche Kletterroute und muss manche extrem ausgesetzte Stelle durchklettern. Leider habe ich dabei auch mein Depot verfehlt und die Sachen nicht wieder gefunden. Als ich endlich wieder die Scharte und den Übergang zum Gletscher erreicht habe, muss ich einen nochmaligen Aufstieg zum Suchen meiner Sachen ausschließen. Ich bin doch recht froh die schwere Kletterei hinter mir zu haben und über den Gletscher absteigen zu können. Im weichen Schnee geht der Abstieg problemlos und schnell voran. Ich erreiche bald die Weissmieshütte und steige weiter ab zur Seilbahnstation im Kreuzboden. Die letzte Seilbahn ist aber längst zu Tal gefahren. Also steige ich durch den Bergwald weiter hinab ins Tal nach Saas-Grund und erreiche den Parkplatz nach über zehn Stunden Bergtour.

Bilder navigieren und vergrößern am unteren Bildrand