Zugspitze 2962m

Die Zugspitze ist Deutschlands höchster Gipfel. Mit 2962m Höhe erhebt sich der Berg auf der deutsch-österreichischen Grenze zwischen Garmisch-Partenkirchen und Ehrwald. Neben verschiedenen Seilbahnen führen auch mehrere interessante Aufstiegswege auf den Gipfel.

Ich habe mich für den direktesten Aufstieg über den Klettersteig „Stopselzieher„ entschieden.

Das Auto parke ich an der Talstation der Tiroler Zugspitzbahn in Ehrwald. Hinter der Seilbahnstation halte ich mich rechts ansteigend auf der Schneise der Skiabfahrt. Ich folge der Abfahrtspiste bis zu einem steilen Schotterhang hinter dem Ehrwalder Köpfle. Über dieses Schotterfeld führt der ausgetretene Pfad weiter hinauf . Zwischen den Felsblöcken finden sich die ersten Schneeflecken. Nach einem steilen Aufstieg erreiche ich wieder den Verlauf der Seilbahn und kreuze diesen nach Nord-Westen. Der Weg führt nun teils über wackelige Holzstege durch knöcheltiefen Schnee, quer am steilen Felshang Richtung Wiener- Neustädter Hütte. Tief unten im Tal funkelt der Eibsee. Bald darauf erreiche ich die bereits geschlossene Wiener- Neustädter Hütte. Ich quere im weiteren Verlauf das Schneekar und gelange zum Klettersteigeinstieg des Stopselziehers. Es liegt bereits einiges an Schnee in den Felsenrinnen. Der Klettersteig ist dennoch gut zu erkennen und relativ unproblematisch zu durchsteigen. Zunächst geht es durch einen schrägen Felsentunnel und danach über Eisenbügel eine Steilwand hinauf. Doch mit zunehmender Höhe wird auch die Schneedecke immer dicker. Dort wo keine Sicherungsseile gespannt sind, ist der Steig nicht erkennbar und ich muss mir meinen eigenen Weg spuren. Hinter mir folgen inzwischen ein paar Bergsteiger, die ich vorher überholt hatte. Nach einem anstrengenden und über vereiste Felsplatten teilweise nicht ungefährlichen Aufstieg erreiche ich den Wettersteingrat. Über den Grat nehme ich die letzten Meter zum höchsten Gipfel Deutschlands. Hier oben ist eine kleine Stadt entstanden und Massen von Seilbahntouristen strömen aus den Gondeln. Ich vermeide es, mich dem Touristenstrom anzuschließen und nehme an keiner geführten Gipfelrunde teil.

Ich will mir die Eindrücke meines anspruchsvollen Aufstieges nicht stören lassen und steige deshalb rasch wieder ab in die Einsamkeit. Der Rückweg ist einfacher, da ich meinen Aufstiegsspuren folgen kann. Zurück an der Wiener- Neustädter Hütte genehmige ich mir eine Rast. Die Seilbahn über mir hat inzwischen Ihren Dienst eingestellt. Die Ruhe an Deutschlands höchstem Berg tut gut . Hinter einem Felsblock steht plötzlich eine Gamsmutter mit ihrem Jungtier und mustert mich neugierig. Dann gilt Ihre Aufmerksamkeit wieder dem Blick ins Tal und Sie lässt sich durch meine Anwesendheit nicht stören. Ich steige weiter hinab ins Tal und erreiche den Parkplatz mit Einbruch der Dunkelheit.

Bilder navigieren und vergrößern am unteren Bildrand