Hochalm 1425m

Der Hochalm-Gipfel liegt auf der deutsch- österreichischen Grenze zwischen Achental und Sylvensteinsee.

Eigentlich hatte ich mir für diesen Tag, an dem herrliches sonniges Frühlingswetter vorausgesagt war, die Besteigung der 2195m hohen Guffertspitze vorgenommen.

Also startete ich 8.00 Uhr mit dem Auto die 190 km von Ried bis Achenkirch am österreichischen Achensee. Am Nordzipfel des Achensees zweigt links die Bergstraße nach Steinberg ab. Jetzt rückt der exponierte Guffertgipfel ins Blickfeld und beeindruckt mit seinem steilen felsigen Gipfelaufbau der als Felsenpyramide über 1200 Höhenmeter aus den umliegenden Hochtälern aufragt. Schon jetzt war erkennbar, dass eine Besteigung selbst bei schneefreien Verhältnissen eine bergsteigerische Herausforderung ist. Doch von schneefreien Verhältnissen konnte keine Rede sein.

Schnell hatte ich den südseitigen Einstieg oberhalb von Steinberg auf 1000m Höhe gefunden.

Es war sofort erkennbar, dass die Besteigung schon seit Monaten nicht versucht worden war. Keine Andeutung einer Spur führte in den hüfthohen sulzigen Schnee. Einen Versuch war es mir trotzdem wert. Eine halbe Stunde kämpfte ich mich durch den nassen schweren Schnee, brach bei jedem Schritt bis über die Knie ein, ohne nennenswert an Höhe gewonnen zu haben. Fünfzehn Minuten später war ich mit nassen Beinen wieder zurück am Auto. An diesem Tag musste ich meine Chancenlosigkeit an der Guffertspitze einsehen, aber nicht ohne mein Vorhaben bei besseren Verhältnissen zurückzukehren um diesen imposanten Gipfel zu bezwingen..

Eine neue Taktik musste her um dieses herrliche Wetter doch noch für einen Gipfelsturm zu nutzen.

Ich fuhr vom Achental Richtung Sylvensteinsee und hielt Ausschau nach einem Parkplatz mit mehreren Autos. Dort rechnete ich mir die besten Chancen aus, einen gespurten Bergaufstieg zu finden. Bereits nach wenigen Km wurde ich fündig. Auf einem geräumten Parkplatz standen drei Autos und ein Wanderwegweiser zur Hochalm. Eine schmale Trittspur führte durch den lichten Hochwald den Hang hinauf. Also meine Salomon Bergschuhe wieder angezogen den Rucksack geschultert und bei herrlichem Sonnenschein den Aufstieg begonnen. Der Weg führte zuerst auf dem südlichen Bergrücken steil aufwärts bis zur Hölli-Alm . Ab jetzt querte die schmale Trittspur in steilem Gelände mehrer Kanten und Schmelzwassertäler .Der Untergrund wechselte zwischen hüfthohem sulzigem Schnee und schlammigen schneefreien Abschnitten mit Fels, Wurzeln oder Geröll. Im Gipfelbereich blieb der Baumbewuchs vollständig zurück und es ging über den abgerundeten schneebedeckten Wiesengipfel bis zum Gipfelkreuz auf 1425m Höhe. Für den Aufstieg benötigte ich zwei Stunden und hatte nun noch genügend Zeit die Sonne und das wunderbare Bergpanorama zu genießen.

Vierzig Minuten später begann ich den Abstieg entlang meiner Aufstiegsroute, besichtigte noch die alte Holzhütte auf der Hölli-Alm und war nach 90 Minuten wieder zurück am Auto.

Jetzt blieb mir nur noch die Heimfahrt, begleitet von der untergehenden Sonne.

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