Jochberg 1565m

Der Jochberg misst eine Höhe von 1565 m und liegt in vorderster Front am Alpenrand genau zwischen Kochelsee und Walchensee.

In diesem Winter hatte ich bereits zwei Mal den Gipfel dieses dankbaren „ Winterberges „ bestiegen.

Jetzt hatte Tobias Winterferien und mein Vater war bei uns zu Besuch.

Gemeinsam nahmen wir uns für den Aschermittwoch die Besteigung des Jochberges vor. Die Wetteraussichten waren hervorragend, nach langer Frostperiode sollten die Temperaturen wieder über Null Grad steigen und die Sonne am wolkenlosen Himmel scheinen.

Wir fuhren über München weiter bis Kochel am See und von dort auf die Kesselberg-Passhöhe. Die beiden verschneiten Parkplätze sind bei solchem Wetter hoffnungslos überfüllt von Skitourengehern die auf den benachbarten Herzogstand aufsteigen.

Also versuchte ich mit meinem Allrad-Caddy am Parkplatzrand im Tiefschnee zu parken.

Doch das ging kräftig schief, der Caddy sank im tiefen Schnee ein und saß mit dem Unterboden auf großen Eisbrocken auf. Die Vorderräder hingen praktisch in der Luft und die Hinterräder standen auf spiegelglatten Eis. Wir hingen fest und begannen zuerst mit Stöcken, später mit herbeigeholten Schaufeln das Auto freizugraben. Nach zwei Stunden harter schweißtreibender Arbeit kam uns ein frischgebackener Vater mit seinem Allrad-BMW zu Hilfe und befreite uns nach mehreren Abschleppversuchen aus unserer misslichen Lage.

Durch diesen Zeitverlust, es war inzwischen ca. 14.00 Uhr, waren unsere Chancen auf einen Gipfelerfolg auf ein Minimum geschwunden.

Wir beschlossen wenigstens soweit aufzusteigen wie wir kommen und rechtzeitig wieder umzukehren.

Der Jochberg wird auch im Winter relativ oft bestiegen und so führte eine gute festgetretene Spur den Hang hinauf. Im Bereich dieser Spur trug der Schnee recht gut und es war auch kein Eis vorhanden. Trotzdem war es recht rutschig da der Schnee durch die warmen Temperaturen sulzig wurde.

Der Tobi legte im steilen Aufstieg durch den Hochwald ein Höllentempo vor, dass wir beiden kaum folgen konnten. Tobias wollte unbedingt den Gipfel noch erreichen. Während des Aufstieges kamen uns drei Bundeswehr Bergsteiger entgegen und wollten uns in der Spur nach oben vorbei lassen. Dabei trat einer neben die Spur und brach sofort bis zur Hüfte im tiefen Schnee ein, er konnte nur mit Hilfe seiner beiden Begleiter wieder zurück auf die tragfähige Spur gelangen. Nach ca. 90 Minuten Aufstieg erreichten wir bereits die Baumgrenze und traten auf den blendend weißen Gipfelhang. Die Aussicht auf das Bergpanorama und die im Tal liegenden Seen war atemberaubend.

Wir stiegen zunächst auf der steil nach Norden abfallenden Felsenkante weiter und kreuzten dann direkt in den verschneiten Hang der uns bis auf den Gipfel führte. Nach insgesamt nur zwei Stunden Aufstieg erreichte Tobias als erster das Gipfelkreuz des Jochberges in einer Höhe von 1565m. Kurz darauf standen auch wir auf dem Gipfel. Tobias nahm den Eintrag in das Gipfelbuch vor und gemeinsam genossen wir bei Bier, Limo und Brotzeit die grandiose Aussicht und das herrliche Wetter.

Den Abstiegsweg wählten wir entlang unserer Aufstiegsroute und erreichten nach etwa 90 Minuten, noch vor Einbruch der Dämmerung, das Auto. Gemeinsam freuten wir uns über den doch noch geglückten Gipfelerfolg und machten uns zufrieden auf die Heimfahrt.

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