Roßstein 1698m,

Buchstein 1701m

Das felsige Gipfelduo, Roßstein 1698m Höhe und Buchstein 1701m Höhe, ragt als südlicher Eckpfeiler aus einem über 10 Kilometer langen Bergrücken über dem Achenpass.

Dieser Tag sollte der vorerst Letzte eines sonnigen Hochdruckgebietes sein, mit fast schon frühsommerlichen Temperaturen. Das wollte ich für die Besteigung des Roßstein und des Buchstein nutzen. Den Parkplatz nördlich vom Achenpass hatte ich bereits bei meinem letzten Besuch vor einer Woche ausfindig gemacht. Dieser Ausgangspunkt wird gern von Winterwanderern genutzt , die auf dem leicht begehbaren Forstwirtschaftsweg zur bewirtschafteten Buchsteinhütte aufsteigen. Bei solch herrlichem Wetter begleiteten mich einige Wanderer die ersten Meter, bis links über eine schmale Wildbachbrücke der alternative Aufstieg durch die Klamm abzweigte. Ab jetzt war ich in wilder Einsamkeit. Der Weg war unter zwei Meter hohem Schnee begraben und kreuzte immer wieder auf schmalen schneebeladenen Holzbrücken den tosenden Wildbach. Stellenweise war der Schnee von seitlichen Schmelzwasserbächen weggespült was ein dauerndes Auf- und Absteigen von der Schneedecke zur Folge hatte. Nach 90 Minuten hatte ich den Aufstieg durch die Klamm gemeistert und folgte nun wieder einige Kehren dem Forstweg aufwärts. Zehn Minuten vor erreichen der Buchsteinhütte hatte ich plötzlich freien Blick auf mein begehrtes Gipfelduo. An dieser Stelle führte eine einzige ältere Trittspur fast senkrecht den Nordhang hinauf. Zuerst stieg ich noch zwischen einzelnen Bäumen hindurch bis ich einen sonnenüberfluteten Grat erreichte auf dem ich bis zum Felsenfuß des Buchstein steil aufsteigen konnte. Jetzt kreuzte ich unterhalb der Felswände nach Westen in einen steilen Schneehang weit oberhalb der Buchsteinhütte. Durch diesen sehr steilen freien Hang stieg ich im verharschten Schnee geradewegs auf. Es kostete viel Kraft, die Stiefelspitzen bei jedem Schritt weit genug in den vereisten Schnee zu hacken. Leider hatte ich aus Gewichtsgründen meine Steigeisen im Auto gelassen, hier hätte ich sie gut einsetzen können. Nach der Durchsteigung dieses Steilhanges erreichte ich auf einem 1650 m hohen schmalen Felssattel die Tegernseer Hütte, die schönstgelegene Hütte der bayerischen Alpen. Östlich von der Hütte erhebt sich der felsige Klettergipfel des Buchstein. Ich folgte jedoch zuerst dem steilen schmalen Grat nach Westen auf den Roßstein. Der Grat ist mit Latschenkiefern bewachsen, die unter der brüchigen Schneedecke verborgen waren. Mehrfach brach ich bis zum Bauch durch den Schnee und hing mit meinen Beinen in den Ästen der Latschenkiefern. Nach vierstündigem Aufstieg erreichte ich den Gipfel des Roßstein. Bis auf einen Gleitschirmflieger musste ich mir mit niemanden das grandiose Gipfelpanorama teilen. Doch ich stieg bald wieder in den Felssattel ab um den Kletterversuch am Buchstein zu wagen. An der Hütte lies ich meinen Rucksack zurück und kletterte ohne Gepäck durch die steile Felsenrinne im 2. Schwierigkeitsgrad bis zum Gipfelkreuz des Buchstein. Nach dem Eintrag ins Gipfelbuch kletterte ich den selben Weg zurück zur Hütte. Hier angelangt genehmigte ich mir fünfzehn Minuten Rast und erlaubte mir erst nach erfolgreicher Doppelbesteigung den Genuss meines Gipfelbieres. Danach begann ich den Abstieg durch den selben steilen Hang den ich gekommen war. Ohne Schneegamaschen fiel immer wieder Schnee von oben in meine Stiefel wenn ich die Hacken kräftig in den eisigen Harsch rammte. Als ich auf den Forstweg zurückkehrte waren meine Füße in den Schuhen bereits sehr nass geworden. Mit nassen Füßen aber zufrieden über die geglückte Doppelbesteigung folgte ich dem Forstweg bis zum Parkplatz und erreichte das Auto nach insgesamt sieben Stunden Bergtour.

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