Joderhorn 3036m

Das Joderhorn liegt genau auf der Grenze zwischen Italien und der Schweiz. Der 3036m hohe Berg oberhalb des Monte-Moro Pass ist ein hervorragender Aussichtsgipfel für die Monte Rosa Ostwand, die mächtigste Wand der Alpen.

Ich war am Vortag vom Saastal auf den Lagginhorn Südgipfel gestiegen. Heute wollte ich die verbleibende Zeit noch für eine weitere Gipfelbesteigung nutzen. Als Ziel hatte ich mir das Joderhorn herausgesucht. Meinen Aufstieg begann ich am Mattmark Stausee in einer Höhe von 2195m. Nachdem ich die Staumauer erklommen hatte, wanderte ich gemütlich am Westufer des Sees taleinwärts. Der Weg zog sich hin bis ich den Zufluss zum See erreichte. Auf einer Holzbrücke überquerte ich den Gletscherbach und folgte ihm in südlicher Richtung zum Tälliboden. Der bisherige Aufstieg führte mich wechselnd über Grasböden und Felsstufen. Ab dem Tälliboden stieg der Pfad auf der rechten Talseite steil dem Monte Moro Pass entgegen. Der normalerweise gut zu steigende alte Schmugglerpfad war aber noch tief unter Schnee begraben. Die Schneeoberfläche war teilweise hart gefroren und wechselte mit aufgeweichten Abschnitten. Das Gelände war mitunter sehr steil und abschüssig. Von Süden rissen dichte Wolkenfetzen über den Pass. Durch den immer dichter werdenden Nebel konnte ich endlich die goldene Statue erkennen, die mir signalisierte, dass ich den 2860m hohen Monte Moro Pass erreicht hatte. Ich spurte mir meinen Weg über die Passhöhe und stieg von Norden in den hart gefrorenen Schnee des Gipfelhanges zum Joderhorn ein. Steil ging es nun noch mal hinauf. Die Schneedecke war immer wieder von herausschauenden Felsplatten durchbrochen. Die Randbereiche zu den Felsplatten erwiesen sich als wenig tragfähig, kam ich ihnen zu nahe, brach ich bis zur Hüfte im Schnee ein. Doch dann hatte ich es geschafft, ich stand auf dem Gipfel des 3036m hohen Joderhorn. Leider waren die Wolken auf der Südseite so dicht, dass ich die Monte Rosa Ostwand nur erahnen konnte. Zu sehen war leider nichts und auch mein Aufstiegsweg war in der Wolkensuppe versunken. Nach meiner Gipfelrast und dem Eintrag ins Gipfelbuch begann ich wieder den Abstieg. Ich folgte meinen Aufstiegsspuren hinab zum Tälliboden und weiter dem Pfad zum Südufer des Mattmark Stausees. Für den Rückweg wählte ich den Weg am Ostufer entlang und konnte so den beeindruckenden Allalingletscher auf der anderen Seite bewundern. Zum Schluss wanderte ich über die Staumauer und erreichte nach 6 Stunden Bergtour das Auto.

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